Wallbox & Photovoltaik
Immer häufiger nutzen Menschen die Solarenergie, um die Umwelt zu entlasten und dabei gleichzeitig Energiekosten zu sparen. Viele Leute setzen dabei auch auf die Nutzung von Elektroautos. Damit man sein Elektroauto auch zuhause aufladen kann gibt es die sogenannte Wallbox. Was kann man sich darunter vorstellen und wie sehen die Vorteile, Nachteile und Kosten aus? Alles zum Thema Wallbox & Photovoltaik erfahren Sie in diesem Beitrag!
Was ist eine Wallbox?
Eine Wallbox, oder auch Wandladestation genannt, bezeichnet eine kleine Ladestation für Elektroautos, die in der Regel an der Garagenwand oder unter dem Carport angebracht wird. Durch die Wallbox wird dem Fahrzeug eine Verbindung zum Stromnetz bereitgestellt. Generell ist der Begriff der Wallbox nicht normdefiniert und umfasst daher unterschiedliche Varianten. So fallen unter dem Begriff der Wallbox sowohl einfache Varianten wie beispielsweise eine Drehstromsteckdose, als auch technisch komplexere Varianten, die mehrere Ladepunkte koordinieren und dabei mit hausinternen Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern kommunizieren können. Auf diese Weise ist es möglich, Ihr Elektroauto mit günstigem und grünen Solarstrom aus Ihrer eigenen PV-Anlage aufzutanken.
Vorteile einer Wallbox
Theoretisch ist es zwar möglich, Ihren Elektrowagen über die haushaltsübliche Steckdose laden zu lassen, doch in den wenigsten Fällen ist dies tatsächlich alltagstauglich. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass eine Haushaltssteckdose in der Regel eine zu geringe Leistung aufweist und das Aufladen des Autos dementsprechend sehr lange dauern kann. Zum anderen wird auf diese Weise die Leitung auf Dauer zu stark belastet, was das Risiko eines Kabelbrandes erhöht. Daher empfehlen Experten und Automobilhersteller die Anschaffung einer Wandladestation, um das Aufladen so sicher und bequem wie möglich zu gestalten. Die Wallbox verfügt unter anderem über eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung, die Stromschläge bei defekten Leitungen verhindert. Auch spart man sich durch den Kauf einer Wandladestation die Fahrten zu den Stromtankstellen, was im stressigen Alltag von Vorteil sein kann.
Besitzen Sie zudem eine Solaranlage, bieten sich Ihnen hier gleich mehrere Vorteile. Da eine Photovoltaikanlage, abgesehen von den geringen Wartungskosten, jahrzehntelang kostenfreien Strom produziert, sparen Sie langfristig viel Geld beim Auftanken Ihres Wagens. Selbst wenn Sie die Anschaffungskosten noch mit hinzuziehen, kostet Ihr Solarstrom in der Regel lediglich zwischen 8 bis 12 Cent pro Kilowattstunde. Generell lässt sich sagen, dass sie auf diese Weise bis zu 80% der Kosten im Vergleich zu einem Benziner sparen können.
Doch die geringen Kosten des Solarstroms können auch im Vergleich zum Netzstrom überzeugen. So kosten 100km Treibstoffkosten bei einem Elektrowagen rund 5,58€, wenn dieser mit Netzstrom aufgetankt wird. Wird das Auto mit selbst erzeugtem Solarstrom aufgeladen, belaufen sich die Kosten lediglich auf 1,44€ für dieselbe Strecke. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie als Betreiber einer Photovoltaikanlage unabhängig vom Stromnetz sind und mithilfe eines Stromspeichers und Notstromfunktion auch im Stromausfall weiterhin versorgt werden können. Zudem ist der Strom aus einer PV-Anlage zu 100% erneuerbar und verursacht somit keine C02-Emissionen, während bei einer Ladung des E-Autos mit Netzstrom im Durchschnitt nur 45% erneuerbare Energie entladen werden. Sie entlasten mit Ihrer eigenen PV-Anlage somit nicht nur Ihr Budget, sondern auch die Umwelt.
Was man beim Kauf einer Wallbox beachten sollte?
Vor dem Kauf einer Wallbox sollte man sich zu Beginn mit einer Fachkraft in Verbindung setzen, um zu überprüfen, ob alle Voraussetzungen im Haus gegeben sind. Hierbei wird kontrolliert, ob die hausinternen Hausanschlüsse und Kabel imstande sind, die Dauerbelastung auszuhalten. Auch wird durch die Fachkraft begutachtet, wo am Haus aus sicherheits- und installationstechnischer Sicht der ideale Platz für eine Wandladestation gegeben ist. Des Weiteren muss vor dem Kauf beachtet werden, dass die Wahl der Wandladestation vom Modell des Elektroautos abhängt.
So stellt die Ladeleistung des Fahrzeugs einen wichtigen Faktor dar, denn je nach Batteriekapazität kann die Dauer eines Ladevorganges sehr unterschiedlich sein. Auch lohnt es sich, sich bereits vor dem Kauf mit möglichen Zusatzoptionen zu beschäftigen. So lässt sich bei Weitem nicht jede Wallbox mit der hausinternen Solaranlage oder mit dem Smart Home koppeln lassen. Auch ist es ratsam, sich über den Kauf eines Zusatzschutzes via RFID Gedanken zu machen, falls sich die Wandladestation in einer nicht abschließbaren Garage befindet. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass keine unberechtigten Personen die Ladestation nutzen.
Kosten einer Wallbox und Sparpotenzial
Aufgrund der Vielzahl an Komponenten und Varianten der Wallboxen ist die Preisspanne hier besonders groß und kann zwischen 500 und 2500 Euro liegen. Hierbei muss man die Installationskosten noch hinzurechnen, die sich in der Regel auf ca. 800 bis 1000 Euro belaufen. Die Kosten einer Wallbox setzen sich unter anderem aus den Kosten der Ladestation, Kosten weiterer Zusatzoptionen, Kosten der Installation und Kosten für die Abnahme des Ladegeräts zusammen. Mittlerweise bieten einige Elektrowagen-Hersteller eine Wallbox jedoch vergünstigt oder sogar kostenfrei bei dem Kauf eines E-Autos an. Hier lohnt es sich, bei dem entsprechenden Hersteller nachzufragen.
Auch gibt es inzwischen zahlreiche Vergünstigungen und Angebote auf dem freien Markt. Besitzen Sie zudem eine Photovoltaikanlage, lassen sich noch mehr Kosten sparen, da Sie auf diese Weise unabhängig von den Stromanbietern und Preiserhöhungen sind und Ihr E-Auto ganz simpel mit Ihren eigenen Solarstrom auftanken können. Dies ist nicht nur unschlagbar günstig, sondern sorgt auch für eine optimale Ökobilanz.
Häufige Fragen
Warum muss die Wallbox den Ladestrom regeln?
Es ist von Vorteil, wenn die Wallbox den Ladestrom reguliert, da sich auf diese Weise die Ladeleistung den zur Verfügung stehenden PV-Leistung anpassen kann. Dies bedeutet, dass an wolkigen und wenig sonnenreichen Tagen beispielsweise die Ladeleistung der Wandladestation heruntergeschraubt wird, um zu verhindern, dass Strom aus dem Netz genommen wird. Auch können sich durch intelligente Wallboxen Statistiken abrufen und Ladezeiten programmieren lassen.
Kann ich dann nur an Sonnigen Tagen laden bzw. was mache ich Nachts?
Damit der erzeugte Solarstrom sowohl für das Haus als auch für den Wagen ausreichend zur Verfügung steht, muss die PV-Anlage entsprechend groß genug sein.
Als Faustformel gilt hierbei, dass eine Pv-Anlage, die einen jährlichen Stromertrag von ca. 8000 Kilowatt aufweist, mehr als genug Strom für den Verbraucher und sein E-Auto aufweist. Um den Elektrowagen auch Nachts komplett laden zu lassen, benötigt man in der Regel einen Stroms- oder Batteriespeicher, der den überschüssigen Strom aufbewahrt, der tagsüber erzeugt und nicht verbraucht wird.
Auf diese Weise kann Ihr Elektrowagen auch in den Abendstunden mittels selbst erzeugter Energie aufgeladen werden. Nichtsdestotrotz empfiehlt sich die Ladestrategie der Netzstromergänzung, sodass bei Bewölkung oder Dunkelheit ein Ausgleich aus dem öffentlichen Netz erfolgen kann. Kleinere Anlagen, die beispielsweise an einem Reihenhaus installiert sind, eignen sich nur bedingt für die komplette Stromversorgung des Elektrowagens.
Auch hier empfiehlt sich die Ladestrategie der Netzstromergänzung, sodass auch geringe Pv-Leistungen gezielt für die Ladung des E-Autos genutzt und mit dem Netzstrom ergänzt werden können.
Kann ich mein Elektroauto ausschließlich mit Solarstrom aus der Wallbox laden?
Ja, Ihr Elektroauto lässt sich ausschließlich über Solarstrom laden, sofern es über eine ausreichende Größe verfügt. Um sicherzugehen, empfiehlt es sich jedoch, einen Strom- oder Batteriespeicher zu beschaffen, da auf diese Weise überschüssiger Strom gespeichert wird.
Auf diese Weise sind sie unabhängig von den Tageszeiten und können Ihr Elektrowagen jederzeit auftanken. Andernfalls müssten Sie Ihr Auto zu der Tageszeit laden, wenn Ihre Solaranlage gerade mehr Strom produziert als im Haushalt benötigt wird. Dies ist häufig zur Mittagszeit der Fall, wenn die Betreiber in der Regel selbst mit ihren Elektroautos unterwegs sind. Auch empfiehlt es sich, die Ladestrategie der Netzstromergänzung zu betreiben, sodass in Zeiten von geringen Stromerträgen die PV-Leistung durch den Netzstrom ergänzt wird.
Robin Giller
Inhaber