Reinigung von Solaranlagen
Photovoltaik-Anlagen sind tagtäglich den Witterungsbedingungen ausgesetzt. Hierbei wirken jedoch nicht nur Regen, Sonne und Wind auf die Solarmodule ein, sondern auch Verschmutzungen wie Staub, Vogelkot oder fallendes Laub. Die Reinigung der Photovoltaikanlagen ist dabei ein häufig diskutiertes Thema in der Fachwelt.
Wieso verschmutzen Photovoltaikmodule?
Je nach Standort der Photovoltaikanlage kann es zu unterschiedlichen Arten von Verschmutzungen kommen. Grundsätzlich existieren dabei viele jahreszeitlich bedingte Verschmutzungen wie beispielsweise Laub, Pollen oder Vogelkot- diese waschen sich in der Regel jedoch durch Regen oder Schnee selbst ab. Bei Anlagen, die auf einem landwirtschaftlichen Gebäude installiert sind, können sich bestimmte Fette und ammoniakhaltige Substanzen in den Solarmodulen ablagern, die eine vorzeitige Reinigung erfordern.
Bei Einfamilienhäusern hingegen besteht vor allem die Gefahr, dass sich Pollen von bestimmten Baumarten klebrig in den Modulen festsetzen. Jedoch kann auch der Staub von umliegenden Baustellen und Straßen die Solaranlage verschmutzen. Am anfälligsten für Verschmutzungen sind jedoch die Freiland-Photovoltaikanlagen, die beispielsweise entlang von Bahntrassen ihren Standort haben. Durch den Abrieb bei den Bremsen entsteht ein Roststaub, der sich hartnäckig in die Module festsetzt. Hier ist eine regelmäßige Reinigung unabdingbar.
Wann ist das Reinigen von Photovoltaikmodulen sinnvoll?
Das Reinigen von Photovoltaikanlagen ist vor allem dann sinnvoll, wenn diese in einem geringeren Neigungswinkel als 12 Grad oder parallel zum Boden montiert werden. Durch die verminderte Neigung erweist es sich nämlich als schwierig, Schmutz und Staub abzuwaschen. In der Regel weisen die meisten Photovoltaikanlagen auf Schrägdächern heutzutage jedoch eine ausreichend hohe Neigung auf. Auf diese Weise können einfache Verschmutzungen durch Witterungen wie Regen und Schnee fortgespült werden. Selbst wenn dabei kleine Verschmutzungen bestehen bleiben, mindert dies den Ertrag der PV-Anlage so geringfügig, dass sich der Aufwand und die Kosten einer Reinigung nicht rentieren.
Bei PV-Anlagen jedoch, die in landwirtschaftlichen Gebieten stehen, kann es zu größeren Verschmutzungen kommen, für die regelmäßige Reinigungen sinnvoll sind. Doch weshalb ist eine Reinigung der PV-Anlagen so wichtig? Durch das regelmäßige Reinigen werden starke Verschmutzungen verhindert, die sich im schlimmsten Fall auf die Leistng Ihrer PV-Anlage auswirken können. Dementsprechend sorgen saubere Solarmodule dafür, dass das Maximum an Energiegewinnung erzeugt wird. Dies macht sich auch in den Höhen der Zahlungen, die Sie aus der Einspeisevergütung erhalten, bemerkbar. Demnach können verschmutzte Solaranlagen zu Leistungseinbußen von bis zu 10% führen. Je nach Größe der Anlage handelt es sich hierbei um beträchtliche Summen.
Die richtige Reinigung Ihrer PV-Anlage
Wenn Ihre Solaranlage auf einem Dach montiert ist, empfiehlt es sich, einen professionellen Fachbetrieb für die Reinigung Ihrer Photovoltaikanlage zu engagieren. Das Arbeiten in der Höhe kann ohne entsprechende Schulung mit erheblichen Gefahren verbunden sein. Auch muss beachtet werden, dass bei der Reinigung keine Gegenstände berührt werden, die elektrischen Strom leiten. Dementsprechend sind in jedem Fall nötige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Solaranlagen werden in der Regel mit einer speziell entwickelten Bürste gereinigt, die mit einem rotierenden Aufsatz versehen ist. Hierbei kommt unter anderem ein sogenannter Bürstenwagen zum Einsatz, der vorsichtig die einzelnen Solarmodulreihen abfährt. Auch eine Bürste mit Teleskopstange kann für die Reinigung der Solaranlage benutzt werden. Wichtig ist dabei grundsätzlich, möglichst sorgfältig bei der Reinigung der PV-Anlage vorzugehen, um Konsequenzen wie einen möglichen Garantie Verlust zu vermeiden.
Reinigungsmittel für Solaranlagen
Es ist unbestritten, dass Witterungen ein Großteil dazu beitragen können, oberflächliche Verschmutzungen wie Staub oder liegen gebliebene Blätter zu beseitigen. Dies gilt jedoch nicht für alle Arten von Verschmutzungen. Bei Modulen, die einen geringeren Neigungswinkel als 12 Grad haben, nimmt die Reinigungswirkung von Witterungen stark ab. Auch stärkere Verschmutzungen, wie Vogelkot oder Verkrustungen, lassen sich nicht durch Regen beheben. Doch wie sollte eine Reinigung der Solarmodule durchgeführt werden? Wichtig ist eine sanfte Reinigung der Solarmodule.
Auf keinen Fall sollten Sie Hochdruckreiniger verwenden, da es andernfalls zu Beschädigungen der Solarmodule kommen könnte. Auch sollten Sie sanfte Reinigungsmittel verwenden, denn je nach Hersteller und Art der PV-Anlage können starke Reinigungsmittel Auswirkungen auf die Garantie haben. Verwenden Sie daher im besten Fall Haushalt- und Glasreiniger. Auf die Verwendung von Leitungswasser sollte ebenfalls verzichtet werden, da es zu Kalkablagerungen auf der Modulfläche kommen könnte. Verwenden Sie daher im besten Fall entmineralisiertes Wasser oder Wasser aus der Regentonne.
Kosten für die Reinigung von Solaranlagen
In der Regel kostet eine professionelle Reinigung der PV-Anlage zwischen 1-3€ pro Quadratmeter. Die Preise variieren hierbei sowohl von Anbieter zu Anbieter als auch regional. In den meisten Fällen genügt es, die Solarmodule alle 2 Jahre reinigen zu lassen. Hierbei empfiehlt es sich, die Reinigung mit einer regelmäßigen Wartung zu verknüpfen, da Sie so Kosten sparen können. Bei Freilandanlagen oder Anlagen im landwirtschaftlichen Betrieb kann jedoch auch eine jährliche Reinigung erforderlich sein, um langfristig von der bestmöglichen Leistung Ihrer Solaranlage zu profitieren.
Robin Giller
Inhaber